TERMINE
Disclaimer: Die Terminrubrik ist eine Plattform für kreisweite Aktionen und Veranstaltungen zu den Themenbereichen Rassismus und Rechtsextremismus und ihren Facetten. Die Fachstelle NRWeltoffen stellt die Termine ein, ist jedoch nicht gleichzusetzen als Veranstalterin. Gern können wir auch zugesendete Termine einstellen unter post@gegenrechts.info
November 2025
Workshopreihe: Bildungschancen gemeinsam gestalten
Bewerbungstraining
Diese Workshopreihe von Yekmal Herford e.V. richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die einen Schulwechsel vor sich haben oder auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind.
Gerne könnt ihr auch zu den einzelnen Terminen kommen. Wer an allen Terminen teilnimmt bekommt zum Abschluss ein Teilnahmezertifikat.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Begegnungsräume
Einführung in die Lebenswelt der Eziden in Ostwestfalen
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Freitag, 7. November 2025, 19.00 bis 20.30 Uhr Haus der Begegnung, Landsberger Str. 2, 32049 Herford
Firyar Yildiz ist Soziologin und lehrt an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Bielefeld und Münster. Sie referiert über die ethno-religiöse Gemeinschaft der Eziden, deren ursprüngliche Siedlungsgebiete im heutigen Irak, Iran und der Türkei zu verorten sind, bevor Genozide und Verfolgung zur Vertreibung führten.
Heute bildet in Ostwestfalen-Lippe eine größere Gemeinschaft einen Teil der diversen Gesellschaft. Monotheismus, Kastenwesen, Reinkarnationsglaube, mündliche Traditionen und ethno-religiöse Zugehörigkeit prägen die Vielfalt des Ezidentums.
Der Vortrag wird ergänzt durch einen Inputbeitrag von Cûdi Dal zur Relevanz von polizeilichem interkulturellen Wissen über die ezidische und andere kulturell-religiöse Minderheiten in Deutschland.
Kontakt:
Haus der Begegnung
Projektleitung Petra Feldmann
mobil: 0173-66 85 487
E-Mail: petra.feldmann@
kirchenkreis-herford.de
Kosten: Eintritt frei
GEDENKEN
anlässlich der Reichspogromnacht
Am Sonntag, den 9. November 2025, laden die Gedenkstätte Zellentrakt, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Herford und die Jüdische Gemeinde Herford-Detmold zu einem gemeinsamen Programm zum Gedenken an die Reichspogromnacht in Herford ein.
Der Nachmittag bietet drei Programmpunkte, die einzeln oder im Zusammenhang besucht werden können:
- 12:00–14:30 Uhr – Stadtführung zu Orten jüdischen Lebens in Herford
Mit Christoph Laue vom Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V. in Kooperation mit der Volkshochschule Herford
Start 12:00 Uhr am neuen Markt, die Führung endet an der Synagoge, 7€ p.P. - 15:00–16:00 Uhr – Gedenkstunde in der Synagoge
Mit musikalischer Begleitung und Grußworten von Vertretenden aus Kirche und Politik. - Ab 16:00 Uhr – Lesung in der Synagoge
Prof. Matitjahu Kellig und Johannes Vetter lesen aus „Berlin ohne Juden“ von Arthur Landsberger (1876–1933).
Eine gemeinsame Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Herford e. V.
Gedenkspaziergang zum Franziska-Spiegel-Denkmal
Sonntag, 9. November, 16 Uhr, Treffpunkt: Parkplatz Moorranch am Hücker Moor
Das Bündnis "Spenge steht auf für Toleranz, Demokratie und Freiheit" lädt alle Bürgerinnen und Bürger zu einem Gedenkspaziergang zum Franziska-Spiegel-Denkmal ein.
Vom Treffpunkt aus führt der stille Zug zum Franziska-Spiegel-Denkmal am Franziska-Spiegel-Weg - ein Ort des Erinnerns an Franziska Spiegel, eine jüdische Frau, die am 4. November 1944 an diesem Ort Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurde.
Am Denkmal spricht Günter Ellenberg über das Leben und Sterben von Franziska Spiegel. Auch der Bürgermeister von Spenge, Bernd Dumcke wird eine Ansprache halten und den Bogen in die Gegenwart schlagen.
Mit dem Gedenkspaziergang möchte das Bündnis ein sichtbares Zeichen des Erinnerns und der Verantwortung setzen. Der 9. November sei in Datum, das für Brüche und Neubeginn in der deutschen Geschichte stehe.
"Wer sich erinnert, übernimmt Verantwortung - und wer Verantwortung übernimmt, schützt die Freiheit." heißt es von Seiten der Initiative.
Weitere Informationen zum Spenger Bündnis finden sich bei Instagram
Stadtrundgang zu „Orten jüdischen Lebens“
in Bünde
Sonntag, 9. November 2025, 14 Uhr, Bünde, weitere Informationen nach Anmeldung
Traditionell wird landauf, landab rund um den 9. November an die Ausschreitungen gegenüber Mitbürgern jüdischen Glaubens und ihrer Einrichtungen im Rahmen des Pogroms von 1938 gedacht. Doch Juden waren auch in Bünde weit mehr als nur Opfer des Nationalsozialistischen Rassenwahns, auf die sie in diesem Zusammenhang oftmals reduziert scheinen. Über Jahrhunderte zählten sie ganz selbstverständlich zu den Einwohnern der Stadt an der Else, gestalteten diese mit und hinterließen ihre Spuren.
Diesen Spuren nachzugehen, dazu lädt Kulturvermittler Jörg Militzer während eines kommentierten Spaziergangs am kommenden Sonntag ein. Dabei werden jedoch nicht nur Wohn- und Geschäftshäuser, der Ort an dem einst die Synagoge stand oder schließlich der Friedhof aufgesucht, sondern auch eine Reihe von Einzelschicksalen anhand der biografischen Daten nachgezeichnet. Neben überregional bekannten Wissenschaftlern und Unternehmern mit Bünder Wurzeln, finden aber natürlich auch nach 1933 vertriebene, ermordete und überlebende Mitbürger jüdischen Glaubens Erwähnung.
Ergänzt wird das Programm durch kurze Einblicke in die jüdische Religion und Kultur, wobei zahlreiche Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zum Christentum aufgezeigt werden. Und, wer die Veranstaltungen des „Jabbelpott“ kennt, der weiß, dass auch der jüdische Humor dabei nicht fehlen darf.
Erforderliche Reservierungen für diesen Rundgang am Sonntag, den 9. November um 14:00 Uhr werden ab sofort unter 05223 6530230 oder info@jabbelpott.de entgegengenommen. Achtung: Männliche Teilnehmer werden gebeten für den Besuch des Friedhofes eine Kopfbedeckung mitzubringen.
Der Rundgang wird von Jörg Militzer durchgeführt.
Mail: info@jabbelpott.de
Web: www.jabbelpott.de
Facebook: Jörg Militzer
Die Geschichte des Antisemitismus
Ein siebenteiliger Kurs mit Michael Girke

Die Volkshochschule Herford, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Herford und die Ev. Erwachsenenbildung laden ab September 2025 zu einem siebenteiligen Kurs ein. Er wird sich mit der langen Geschichte des Antisemitismus beschäftigen.
Die Veranstaltungen können auch einzeln besucht werden. Der Eintritt ist frei.
Hier ist ein Link zu einer ausführlichen Darstellung der einzelnen Termine:
Link: Die Geschichte des Antisemitismus
QR-Code:

Der Publizist Michael Girke rekonstruiert an sieben Abenden die lange Geschichte des Antisemitismus. Die Veranstaltungsreihe schlägt einen weiten Bogen von der frühen jüdischen Geschichte bis zu den verschiedenen Arten des Antisemitismus in der Gegenwart. Die Kurse finden in der Herforder Synagoge, der Herforder Münsterkirche und in den Räumen der Volkshochschule und des Ev. Kreiskirchenamts Herford statt. Die Veranstaltungen bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln besucht werden. Michael Girke ist Publizist und Musiker und lebt in Herford. Er arbeitet unter anderem für die Gedenkstätte Zellentrakt und veranstaltete mehrfach Gesprächsabende zu Themen aus Kultur und Politik in der Herforder Synagoge und anderen Kultureinrichtungen.
Teil 5: Zeitalter der Vernunft – Zeitalter des Kolonialismus

Montag, 10. November 2025, 19.00 Uhr Kreiskirchenamt des Ev. Kirchenkreises Herford, Hansastr. 60, 32049 Herford
Die Zeit seit dem 15. Jahrhundert steht in Europa im Zeichen von Rationalität, Aufklärung, Vernunft. Ein verträgliches Verhältnis zwischen Christen und Juden wird ausdrücklich gefördert.
Zugleich beginnen europäische Länder damit, überall auf der Welt Kolonien zu gründen. Deren Bewohner werden unter Zuhilfenahme der neuen Wissenschaften als unterlegene Menschen zweiter Klasse definiert.
Diese Veranstaltung fragt danach, was die Ursachen dafür sind, dass ausgerechnet in dieser Zeit der großen geistigen Blüte theoretische Grundlagen für das Phänomen Antisemitismus gelegt werden.
Montag, 27. Oktober 2025 19.00 Uhr Kreiskirchenamt des Ev. Kirchenkreises Herford, Hansastr. 60, 32049 Herford
Kontakt:
Frank Meier-Barthel
Tel.: 0174/9379572
E-Mail: frank.meier-barthel@kirchenkreis-herford.de
Kosten: Eintritt frei
Reisebericht und Vortrag
Tansania, eine ehemalige deutsche Kolonie, nach der Unabhängigkeit
Mittwoch, 12.11.2025, 19-20:30 Uhr
VHS Herford, Raum 101, Münsterkirchplatz 1
Teilnahme kostenlos
Das Festland Tansanias, also der allergrößte Teil des Landes, war Teil der deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika. Der erste Präsident des Landes, Julius Nyerere, erreichte, aus einem Land mit über 120 Ethnien mit jeweils eigener Sprache, nicht Dialekt, eine Nation zu formen, die zu den friedlichsten Afrikas zählt. Walter Rausch hat vier Jahre in Tansania gelebt und bereist das Land jährlich für mehrere Wochen. In seinem Vortrag zeigt er die Entwicklung von 1961 bis heute. Dabei geht er auch auf die deutsche Kolonialherrschaft von 1885 bis 1919 ein.
Der Referent: Walter Rausch ist pensionierter Gymnasiallehrer mit den Fächern Mathematik und Physik und war von 1975 bis 2012 am Friedrichs-Gymnasium tätig mit einer Unterbrechung, in der er seine Fächer vier Jahre (1980 -1983) an einer staatlichen weiterführenden Schule in Tansania unterrichtet hat. Heute lehrt er Suaheli an der VHS.
Link zur Veranstaltungsseite der VHS
43. Konferenz für Orts- und Regionalgeschichte
mit Hauptvortrag: Zwischen Umweltbildung und Geschichtsrevisionismus: Zur Geschichte des Vlothoer Collegium Humanum (1963-1980)
Samstag, 15. November, um 9 Uhr auf
Gut Bustedt, Gutsweg 35 in 32120 Hiddenhausen
Jedes Jahr im November treffen sich alle, die sich für regionale Geschichte interessieren, bei der Konferenz für Orts- und Regionalgeschichte auf Gut Bustedt.
Den Hauptvortrag hält Dr. Philip Knäble zum Thema: Zwischen Umweltbildung und Geschichtsrevisionismus: Zur Geschichte des Vlothoer Collegium Humanum (1963-1980)
Der Vortrag behandelt die Geschichte der rechtsextremen Bildungsstätte Collegium Humanum und ihrer Gründer Werner und Ursula Haverbeck mit Blick auf den Kreis Herford und die Region OWL. Dabei steht mit den Jahren 1963 bis 1980 vor allem die Zeit im Fokus, als die Haverbecks noch nicht öffentlich als Holocaustleugner bekannt waren, sondern in der Friedens- und Umweltbewegung vielfach anerkannt und gut vernetzt waren. Der Vortrag beleuchtet die vielfältigen Verbindungen der Haverbecks in der Region und zeichnet ihre Strategien nach, wie rechtsextreme Ansichten in die Ökologiebewegung eingespeist werden sollten.
Philip Knäble ist gebürtiger Vlothoer und studierte in Bielefeld und Paris. Er promovierte an der Universität Bielefeld zum Thema „Ecclesia saltans“? Ambivalente Tanzpraktiken im kirchlichen Kontext des Spätmittelalters. Seit 2018 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte im Bereich Public History / Frühe Neuzeit.
In diesen Arbeitsgruppen geht es nach dem Vortrag weiter:
AG 1. Zwischen Umweltbildung und Geschichtsrevisionismus: Zur Geschichte des Vlothoer Collegium Humanum (1963-1980)
Das Thema des Hauptreferats wird vertieft. Philip Knäble berichtet über die Quellenlage zum Collegium Humanum und bringt Quellentexte mit. Es wird der Frage nachgegangen, wo er die passenden Materialien gefunden hat und was es dabei zu beachten gibt. Fragen erwünscht.
Dr. Philip Knäble
AG 2. Es dat no to redden? Plattdeutsch als Kulturgut
In der Arbeitsgruppe wird der Bestand an Literatur im Ravensberger Platt vorgestellt, ergänzt durch Beispiele aus dem unvergleichlichen „Herforder Korpus“. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können den Sprachschatz live anhören und sich mit Audio-Dateien vertraut machen. Gemeinsam können Perspektiven für die Zukunft der plattdeutschen Sprache gesammelt werden. Eine Frage ist, wie moderne Technologien wie KI und Digitalisierung zur Archivierung und Multimedia-Integration beim Erhalt der Sprache genutzt werden könnten.
Dr. Achim Schröder, Gerhard Heining
AG 3. Heimatverein Digital
Viele Heimat- und Geschichtsvereine haben eine große Sammlung von Ausstellungsstücken, Fotos und Schriftgut. Wie das Achivprogramm „Heimatverein Digital“ von Vereinen genutzt werden kann, wird hier besprochen. Geklärt wird die Entstehung und Entwicklung des Programms und wie es mit all seinen Möglichkeiten genutzt werden kann. Wolfgang Stroop vom Heimatverein Reitberg und Dr.-Ing. Klaus-Werner Kahl vom Heimatverein Riesenbeck berichten von den möglichen Vorteilen der Vernetzung der Vereine untereinander.
Außerdem im Angebot:
- Bei einem leckeren Mittagessen gibt es Gelegenheit zum Kennenlernen, Austauschen und Pläneschmieden.
- Wir bitten um einen Beitrag von 10,00 Euro, Kaffee und Getränke inbegriffen.
- Fünf Minuten International. Ein Blitzlicht auf die Kulturszene einer Partnerstadt.
- Neu: Das Historische Jahrbuch für den Kreis Herford 2026 (HJB). Darin finden sich die neuesten Geschichten zum Schauen, Lesen und Abonnieren.
- Auf dem Büchertisch ist ausgebreitet, was es an Schönem und Gutem zu Lesen gibt.
- Nachdem alles besprochen ist, wird es wie immer Zeit für den Überraschungsfilm.
Der Kreisheimatverein freut sich über neu hinzustoßende Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Alle, die sich für die Orts- und Regionalgeschichte im Kreis Herford interessieren, sind herzlich eingeladen.
Workshopreihe: Bildungschancen gemeinsam gestalten
Lernstrategien und Zeitmanagement
Diese Workshopreihe von Yekmal Herford e.V. richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die einen Schulwechsel vor sich haben oder auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind.
Gerne könnt ihr auch zu den einzelnen Terminen kommen. Wer an allen Terminen teilnimmt bekommt zum Abschluss ein Teilnahmezertifikat.
Die Teilnahme ist kostenlos.
19. Herforder Filmtage
Kein Land für Niemand - Abschottung eines Einwanderungslandes
Montag, 17.11.2025
19:30 Uhr, Capitol Kino Herford, Elisabethstr. 1a
FSK 12
Deutschland steht an einem historischen Wendepunkt: Erstmals seit 1945 wird im Jahr 2025 ein migrationspolitischer Entschließungsantrag im Bundestag angenommen – mit Unterstützung der AfD, die vom Verfassungsschutz wegen rechtsextremer Bestrebungen beobachtet wird. Die Erklärung zur Begrenzung der Zuwanderung sieht unter anderem eine vollständige Schließung der deutschen Grenzen vor. Ein Paradigmenwechsel kündigt sich in Deutschland an: weg vom Schutz von Geflüchteten, hin zu Abschottung und Abschreckung.
Der 107-minütige Film »Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes« begibt sich auf die Suche nach den Ursachen dieser politischen Zäsur. Die Dokumentation beginnt an den europäischen Außengrenzen, wo eine andauernde humanitäre Katastrophe auf staatliche Ignoranz trifft, aber auch auf ziviles Engagement. Sie begleitet einen Rettungseinsatz auf dem Mittelmeer, dokumentiert die katastrophale Lage aus der Luft und erzählt die Geschichten von Überlebenden, die trotz Gewalt und tödlicher Risiken den Weg nach Deutschland gefunden haben.
In eindringlichen Geschichten zeigt der in diesem Jahr in die Kinos gekommene Film eine beängstigende Realität aus Sicht von Geflüchteten und analysiert die Dynamiken hinter dem historischen Rechtsruck. Im Dialog mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Publizist*innen fordert der Film dazu auf,
den brutalen Status quo und die scheinbar unaufhaltsame Verschärfung der Migrations- und Asyldebatte in Frage zu stellen. Denn damit es auch in Zukunft bei einem glaubhaften „Nie wieder“ bleibt, brauchen wir Alternativen – Alternativen, die der unvermeidbaren Realität von Migration in einer krisenhaften Welt und einem Einwanderungsland im Umbruch gerecht werden.
Auf der Website https://kein-land-fuer-niemand.de steht ausführliches Informationsmaterial zur Verfügung.
Zum weiteren Programm der Filmtage vom 27.10.-24.11.2025.
Lesung und Gespräch
Zwischen Hass und Haltung: Derviş Hızarcı
Dienstag, 18.11.2025 | 18:30 Uhr, Elsbach Haus Herford (Goebenstr. 3-7) Eintritt frei
Als Vorsitzender der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus erlebt Derviş Hızarcı das, was nach den Ereignissen des 7. Oktober in Deutschland in Gang gesetzt wird, aus einer besonderen Perspektive. Seit Jahren kämpft er für gelebte Vielfalt, gegen Hass in Bildung und Schule in einem Land, das sich endlich als Migrationsgesellschaft zu verstehen beginnt, doch nun drohen wieder – genau wie nach dem 11. September – die altbekannten Gefahren: Vereinfachungen, Anschuldigungen, das Auslagern der Schuld, die gedankenlose Ausgrenzung seitens der Mehrheit. Wieder muss er sich stellvertretend für so viele einen Weg bahnen zwischen Hass und Haltung, muss ganz praktisch helfen dabei, die heftig auseinandertreibenden Emotionen und Identitäten zu versöhnen, um das Lernen zu ermöglichen und das Erinnern nicht zu gefährden. Zwischen Hass und Haltung erzählt von einer besonderen Bildungsreise. Sie beginnt im postmigrantischen Berlin zu einer Zeit, in der jemand wie Derviş Hızarcı schmerzend selbstverständlich nicht dazu gehört. Und sie führt ihn schließlich in die Verantwortung, die Bedingungen für ein gelingendes, vielfältiges Zusammensein jeden Tag neu zu formulieren.
Derviş Hızarcı ist Vorstandsvorsitzender der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus – KIgA e.V. Er ist Mitglied der deutschen IHRA-Delegation und im Beraterkreis Antisemitismus des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus Dr. Felix Klein. Als Vorstandsvorsitzender hat er bei der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus – KIgA e.V. maßgeblich den Aufbau der internationalen Ausrichtung und den jüdisch-muslimischen Dialog geprägt. Ebenso hat er die Praxisstelle - Bildung und Beratung, die in Kooperation mit dem Berliner Senat als zentrale Anlaufstelle für Berliner Schulen errichtet wurde, initiiert und realisiert. Der studierte Lehrer für Politik und Geschichte ist gefragter Experte in den Bereichen Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus und vergleichende Religionswissenschaften und berät regelmäßig Institutionen wie die Berliner Polizei, und verschiedene Ministerien und Organisationen. In Interviews und Beiträgen in der Jüdischen Allgemeinen, der taz, der Süddeutschen Zeitung meldet sich Derviş Hızarcı regelmäßig als Experte zu Wort. Für sein Engagement in der Einwanderungsgesellschaft bekam er die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland aus den Händen von Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier verliehen. Im Oktober 2024 erhielt er den Landesverdienstorden des Landes Berlin. Als leidenschaftlicher Fußballer spielt er in der dritten Herrenmannschaft von Makkabi Berlin. Im Herbst 2024 veröffentlichte er sein erstes Buch „Zwischen Hass und Haltung“ im Suhrkamp Verlag.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Buchladen Auslese im Elsbach Haus statt. Sie verkauft an dem Abend auch Exemplare des Buches.
Sondervorführung für Schulen
Kein Land für Niemand - Abschottung eines Einwanderungslandes
Sondervorführung für Schulen:
Dienstag 18.11.2025 um 9:30 Uhr Capitol Kino Herford
FSK 12
Deutschland steht an einem historischen Wendepunkt: Erstmals seit 1945 wird im Jahr 2025 ein migrationspolitischer Entschließungsantrag im Bundestag angenommen – mit Unterstützung der AfD, die vom Verfassungsschutz wegen rechtsextremer Bestrebungen beobachtet wird. Die Erklärung zur Begrenzung der Zuwanderung sieht unter anderem eine vollständige Schließung der deutschen Grenzen vor. Ein Paradigmenwechsel kündigt sich in Deutschland an: weg vom Schutz von Geflüchteten, hin zu Abschottung und Abschreckung.
Der 107-minütige Film »Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes« begibt sich auf die Suche nach den Ursachen dieser politischen Zäsur. Die Dokumentation beginnt an den europäischen Außengrenzen, wo eine andauernde humanitäre Katastrophe auf staatliche Ignoranz trifft, aber auch auf ziviles Engagement. Sie begleitet einen Rettungseinsatz auf dem Mittelmeer, dokumentiert die katastrophale Lage aus der Luft und erzählt die Geschichten von Überlebenden, die trotz Gewalt und tödlicher Risiken den Weg nach Deutschland gefunden haben.
In eindringlichen Geschichten zeigt der in diesem Jahr in die Kinos gekommene Film eine beängstigende Realität aus Sicht von Geflüchteten und analysiert die Dynamiken hinter dem historischen Rechtsruck. Im Dialog mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Publizist*innen fordert der Film dazu auf,
den brutalen Status quo und die scheinbar unaufhaltsame Verschärfung der Migrations- und Asyldebatte in Frage zu stellen. Denn damit es auch in Zukunft bei einem glaubhaften „Nie wieder“ bleibt, brauchen wir Alternativen – Alternativen, die der unvermeidbaren Realität von Migration in einer krisenhaften Welt und einem Einwanderungsland im Umbruch gerecht werden.
Auf der Website https://kein-land-fuer-niemand.de steht ausführliches Informationsmaterial zur Verfügung.
Zum weiteren Programm der Filmtage vom 27.10.-24.11.2025.
Vortrag
WEISSSEIN SICHTBAR MACHEN- EINE EINFÜHRUNG IN CRITICAL WHITENESS mit Laureen Teske
21 NOVEMBER 2025 | 17:00 - 19:00 UHR
VHS HERFORD Raum 301 Münsterkirchplatz 1 32052 Herford
Weißsein ist in unserer Gesellschaft oft unsichtbar, gerade weil es als Norm gedacht, gelebt und selten hinterfragt wird. Der Ansatz der Critical Whiteness Studies stellt genau diese vermeintliche Selbstverständlichkeit infrage: Was bedeutet es, weiß zu sein in einer rassistisch strukturierten Gesellschaft? Welche Privilegien sind mit Weißsein verbunden und welche Verantwortung ergibt sich daraus? In diesem Einführenden Vortrag werfen wir einen kritischen Blick auf Weißsein als gesellschaftliche Position. Wir beleuchten historische und theoretische Grundlagen des Critical Whiteness Ansatzes, setzen uns mit Begriffen wie Privilegien, Machtverhältnissen und gesellschaftlicher Normierung auseinander. Dabei fragen wir, welche Rolle (Selbst-)Reflexion und Positionierung in der Auseinandersetzung mit Rassismus spielen können.
Dieser Vortrag richtet sich an alle interessierten Personen, die sich mit Rassismus und Weißsein kritisch auseinandersetzen möchten, unabhängig von ihrer Positionierung. Eine Teilnahme ist unabhängig vom nachfolgenden Workshop möglich.
Auftakt Forum Vielfalt
Gemeinsam Vielfalt gestalten!
Am Montag, den 24. November, steht unser Kreishaus Herford ganz im Zeichen des Dankes, der Begegnung und des Austauschs.
Denn von 17 bis 19 Uhr lädt das Kommunale Integrationszentrum alle ehrenamtlich Engagierten im Bereich Vielfalt, Migration und Integration herzlich zur Auftaktveranstaltung der neuen Reihe „Forum Vielfalt“ ein.
Die Veranstaltung findet in den Räumen 300 und 301 statt und soll Menschen zusammenbringen, die sich tagtäglich dafür einsetzen, dass das Zusammenleben in Vielfalt gelingt.
Viele von Ihnen engagieren sich in Sprachcafés, Nachbarschaftsinitiativen oder Vereinen, die Begegnungen fördern und Unterstützung beim Ankommen bieten. Andere haben selbst eine Migrationsgeschichte und geben ihre Erfahrungen heute an neu Zugewanderte weiter. Neben einem Empfang mit Getränken und Fingerfood erwartet die Gäste ein abwechslungsreiches Programm. Nach einem Impulsvortrag folgt ein Blick auf die für 2026 geplante Reihe „Forum Vielfalt“, in deren Rahmen künftig Schulungen, Vorträge und Austauschangebote für Engagierte stattfinden sollen. Eine Vernetzungs- und Austauschaktion bietet zudem die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Es wird bis zum 07. November um Anmeldung gebeten. Entweder per Mail (kommunales-integrationszentrum@kreis-herford.de) oder telefonisch (05221 / 13-1658).
Die Geschichte des Antisemitismus
Ein siebenteiliger Kurs mit Michael Girke

Die Volkshochschule Herford, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Herford und die Ev. Erwachsenenbildung laden ab September 2025 zu einem siebenteiligen Kurs ein. Er wird sich mit der langen Geschichte des Antisemitismus beschäftigen.
Die Veranstaltungen können auch einzeln besucht werden. Der Eintritt ist frei.
Hier ist ein Link zu einer ausführlichen Darstellung der einzelnen Termine:
Link: Die Geschichte des Antisemitismus
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Der Publizist Michael Girke rekonstruiert an sieben Abenden die lange Geschichte des Antisemitismus. Die Veranstaltungsreihe schlägt einen weiten Bogen von der frühen jüdischen Geschichte bis zu den verschiedenen Arten des Antisemitismus in der Gegenwart. Die Kurse finden in der Herforder Synagoge, der Herforder Münsterkirche und in den Räumen der Volkshochschule und des Ev. Kreiskirchenamts Herford statt. Die Veranstaltungen bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln besucht werden. Michael Girke ist Publizist und Musiker und lebt in Herford. Er arbeitet unter anderem für die Gedenkstätte Zellentrakt und veranstaltete mehrfach Gesprächsabende zu Themen aus Kultur und Politik in der Herforder Synagoge und anderen Kultureinrichtungen.
Teil 6: Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert

Montag, 24. November 2025, 19.00 Uhr Synagoge Herford oder VHS Herford Bitte erfragen Sie den Ort zeitnah zur Veranstaltung bei Frank Meier-Barthel.
Im 18. und 19. Jahrhundert verstanden sich viele Juden als deutsche Patrioten, wirkten positiv in Kultur, Wirtschaft, Politik – und sahen sich dennoch zunehmender antisemitischer Stimmung ausgesetzt. Diese fand ihren grausigen Gipfel im Dritten Reich unter Adolf Hitler. Diese Gesellschaft setzte alle Mittel ein – Bücherverbrennungen, Propaganda, Erziehung, Massenmord –, um jegliche Spur jüdischer Präsenz und jüdischen Geistes auszumerzen.
In dieser Kursstunde wird nach den Motiven und geistigen Quellen für die mörderische Shoah, den Holocaust, gefragt.
Kontakt:
Frank Meier-Barthel
Tel.: 0174/9379572
E-Mail: frank.meier-barthel@kirchenkreis-herford.de
Kosten: Eintritt frei
Lesung und Gespräch
„Mit Rechten reden – oder lieber nicht?”
Donnerstag, 27.11.2025, 19-20:30 Uhr
Die Gesellschaft driftet auseinander. Die einen schreien, die anderen schweigen – und dazwischen wächst das Unverständnis. Immer mehr Menschen wählen rechtspopulistisch oder gar rechtsextrem. Warum? Und wie können wir mit denen ins Gespräch kommen, die sich von der Politik abgewendet haben?
Sally Lisa Starken hat genau das getan: zugehört, nachgefragt, sich auf Gespräche eingelassen, wo andere längst abgewunken haben. In ihrer Lesung erzählt sie von Begegnungen mit AfD-Wähler:innen, von Unsicherheit und Wut – aber auch von enttäuschten Hoffnungen und echten Sorgen.
Was sie sucht, ist kein „Verständnis um jeden Preis”, sondern der Versuch, Anschluss zu finden – bevor die Gräben zu tief werden. Denn Demokratie lebt vom Dialog.
Ein Abend über Mut zum Gespräch, die Frage nach Verantwortung – und darüber, wie wir wieder zueinanderfinden können.
Referentin: Sally Lisa Starken
Ort: Haus der Begegnung, Landsberger Str. 2, 32502 Herford
Einlass ab 18.30 Uhr
Kontakt und Anmeldung:
Bianca Krumme
Telefon: 0571/83744-58
E-Mail: bianca.krumme@ekvw.de
Workshop
CRITICAL WHITENESS WORKSHOP mit Laureen Teske
28 NOVEMBER 2025 | 14:00 - 18:00 UHR
VHS HERFORD Raum 101
Münsterkirchplatz 1 32052 Herford
In diesem Workshop beschäftigen wir uns unter anderem mit folgenden Themen:
- dem geschichtlichen Hintergrund des Critical Whiteness Ansatzes
- Begriffsbestimmungen
- Weißsein als unsichtbare Norm innerhalb der Gesellschaft
- Machtstrukturen und weiße Privilegien
- Selbst-)Reflexion der eigenen Positioniertheit im rassistischen System
Information zum Workshop:
Dieser Workshop richtet sich explizit an weiß positionierte Personen und erfordert Bereitschaft sich selbstkritisch mit der eigenen Positioniertheit und den eigenen Privilegien auseinanderzusetzen.
Der Workshop kann unabhängig vom vorangegangenen Vortrag besucht werden.
Über die Referentin
Ich bin Sozialarbeiterin mit mehrjähriger Erfahrung in der Bildungsarbeit zu rassismuskritischen Themen. Als Person mit einem Schwarzen und einem weißen Elternteil bewege ich mich in ambivalenten Positionen: In bestimmten Kontexten werde ich als weiß gelesen, in anderen erlebe ich Rassismus. Diese Erfahrungen prägen meine Perspektive auf Machtverhältnisse und Privilegien. In meiner Arbeit lege ich großen Wert auf Selbstreflexion, machtkritische Auseinandersetzung und eine Praxisnahe Vermittlung.
Anmeldung unter: anmeldung@gegenrechts.info
Workshopreihe: Bildungschancen gemeinsam gestalten
Empowerment und Selbstbewusstsein
Diese Workshopreihe von Yekmal Herford e.V. richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die einen Schulwechsel vor sich haben oder auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind.
Gerne könnt ihr auch zu den einzelnen Terminen kommen. Wer an allen Terminen teilnimmt bekommt zum Abschluss ein Teilnahmezertifikat.
Die Teilnahme ist kostenlos.
TERMINE
Arbeit und Leben im Kreis Herford DGB/VHS e.V.
Projekt NRWeltoffen
Kreishausstr. 6
32051 Herford
05221.275725-4/-5
post@gegenrechts.info
Erhan Kara
Bildungsreferent
05221.275725-4
Ann-Christin Kleinert
Bildungsreferentin
05221.275725-5