13.02.2023
Lesung
AUERBACH
Eine jüdisch-deutsche Tragödie oder „Wie der Antisemitismus den Krieg überlebte. Hans-Hermann Klare liest aus seinem gleichnamigen Buch
In der Nacht vom 14. auf den 15. August 1952 nahm sich Philipp Auerbach das Leben. Er war tags zuvor von einem Gericht wegen Untreue und Unterschlagung zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Den Vorsitz des Gerichtes führten drei Richter, die vor 1945 der NSDAP angehörten. Philipp Auerbach war Jude. Er entstammte einer Kaufmannsfamilie aus Hamburg. In der Nazizeit wurde er mehrfach inhaftiert und in Lager gesteckt. Er überlebte Auschwitz. Nach 1945 kümmerte er sich um die jüdischen Überlebenden in Deutschland, den sogenannten „displaced persons“, um Entschädigungen und bessere Lebensbedingungen. Er sorgte dafür, dass aus Bayern ca. 100 000 Juden nach Palästina auswandern konnten. Er gründete die Zeitschrift des deutschen Judentums, die „Jüdische Allgemeine“. So wurde er zu einem der prominentesten Vertreter des deutschen Judentums in der frühen Nachkriegszeit. Umso schockierender war sein Ende. „Sein Schicksal steht symbolhaft dafür, dass es die „Stunde Null“ nach dem Krieg nicht gegeben hat.“
Hans-Herman Klare hat eine Biografie über Philipp Auerbach geschrieben. Präzise und nüchtern zeichnet er das dramatische, aber auch widersprüchliche Leben Auerbachs nach. Hans-Hermann Klare, geboren 1956, war lange Jahre Autor und leitender Redakteur beim „Stern“. Er engagiert sich seit vielen Jahren in der UN-Flüchtlingshilfe in Deutschland.
Das Buch von Hans-Hermann Klare kann an dem Abend gegen 28,- € erworben werden.
Montag | 13. Februar 2023 | 19 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)
Eintritt frei
Synagoge Herford | Komturstraße 21
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Herford e.V. | www.gcjz-herford.de
Kontakt: Hartmut Peltz | peltzhartmut@gmail.com
Tel. 0176 222 11 274